Nach einer sehr freundlichen Unterbringung und Bewirtung in Reuschenberg, waren wir um Punkt 10 Uhr am Startort „Insel Hombroich“. Kurz darauf erreichten wir eine Zufahrt zum Rand des Tagebau Garzweiler.

Große Löcher, große Maschinen und am Rand immer wieder kleine Greenwashing-Projekte, wo RWE-Azubis Bäumchen gepflanzt haben.

Auch viele RWE-Windräder hier. Hatten wohl viel Land zur Verfügung und Geld in der Kriegskasse.

„All you need is Love“ auf dem Busweg am Tagebau.

Die Straßen hier werden anscheinend regelmäßig gewischt.

Die größten europäischen CO2-Schleudern im rheinischen Braunkohlerevier sehen eigentlich ganz idyllisch aus. Dann kann der Klimawandel ja nicht so schlimm sein. Keine Ahnung, warum die von https://www.ende-gelaende.org/de/ vom 24.-29 August 2017 wieder Blockaden planen. Kann man ja mal vorbeischauen und nachfragen. Vielleicht sind dann ja auch die beiden Windräder fertig.

Der umstrittene Tagebau Hambach nahe Jülich am Horizont.

Angekommen am Hintereingang des Forschungszentrum Jülich. Sicherheitsbereich, wegen dem hier lagernden hochradioaktiven Atommüll. Durchfahrt ohne Anmeldung verboten. Atomkraftgegner dürfen spontan nicht durch.

Dies ist die zweite Etappe, die teils durch „verbotenen Zonen“ führt. Da steht eine Überarbeitung an. Beim Umradeln gab es aber weitere Einblicke, hier ein Gebäude der „Gesellschaft für Nuklearservice“.

Auch ein ziemlicher Skandal ist die „Enrichment Technology Company“ am Rand des Forschungszentrums. Mitarbeiter halten auch Vorlesungen für Student*innen ab. Sie ist ein Zusammenschluss von AREVA und URENCO und baut Uranzentrifugen für den Super-Gau von Morgen. Das aber höchst effizient, weil in Jülich durch Forschung optimiert.

Radtour „Grohnde-Tihange“, örtliche Unterstützer*innen und neuer Mitradler treffen sich am Besucherparkplatz. Vorher war noch Polizei und Objektschutz dort, zur Gefahrenabwehr. Der Aufbau eines Picknicktisches mit Waffeln und Erdbeereis wirkte aber hinreichend deeskalierend.

Ein vorbeiradelnder, jüngerer Mann störte die Idylle ein wenig, als er der Menschenkette vorwarf, quasi ein Nachfolgeprojekt der Ardennenoffensive zu sein und in Belgien einzufallen. Das Argument, dass wir gerade an einem deutschen Atomstandort stehen, um auf die Probleme nicht nur in Belgien aufmerksam zu machen, bevor wir zusammen mit belgischen Atomkraftgegner*innen demonstrieren, konnte Ihn nicht überzeugen. Für Ihn sei es Ehrensache bei einem Super-Gau in Europa als Kernforscher dahinzufahren und sich seine 100 Millisievert abzuholen. Dafür sei er schließlich ausgebildet. Zudem stünden die Atomgegner immer am falschen Tor. Am schlimmsten sei ja die „Enrichment Technology“ um die Ecke. Und überhaupt wäre Atomenergie sicher und Fukushima nicht passiert, wenn es die „BWL-Fatzkes“ nicht gäbe, die den Naturwissenschaftlern immer dazwischenpfuschen…. Das Argument einer Gefahr von abstürzenden Flugzeugen konterte er mit… „BWL-Fatzkes“. Als wir um ein Foto zum Beweis unseres „Dialoges“ baten, wollte er dann lieber weiter und fand, er habe keine besondere Position, die das rechtfertigen würde.

Sicherheitsdienst fand uns vermutlich sympathisch und örtlicher Polizist meinte sogar: „Wollen wir hoffen, dass am Sonntag genug Leute bei der Menschenkette sind“. Wir durften dann sogar ein Foto am Eingang machen.

Eine Unterstützerin aus Jülich wird bei der Menschenkette als Lisa Simpson demonstrieren. Gesucht wird noch ein Mr. Burns. Bitte um spätestens 14 Uhr bei Kilometer 21 in Seraing einfinden!

Wenn in Backstuben Quadratmeter große Kettenreaktion-Plakate hängen, ist klar: Wir sind in Aachen.

Unser sicherer Hafen ist das Welthaus. Von hier starten wir morgen um 10 Uhr nach Esneux in Belgien. Zuvor haben die Kolleg*innen vom Infomaterial im Foyer noch unseren Etappenstart bei Facebook gepostet. Schaun wir mal. Wir haben jetzt auch französischsprachige Plakate und Flyer für die Wallonie.